Aloha, erst einmal vielen Dank für eure Kommentare! Es ist schön, ein Feedback zu bekommen und wir freuen uns, dass ihr dabei seid!
Seid Palermo sind wir zu sechst an Bord: Susanne und Philipp aus Oldenburg begleiten uns für eine Woche. Das bringt eine willkommene Abwechslung in unseren Alltag zu viert und wir haben gemeinsam viel Spaß. Ich bin in Ennos Kabine gezogen, wo ich die Gesellschaft von gefühlten 100 Kuscheltieren genieße. Enno schläft derweilen im Cockpit, wo er sich auf den von allen anderen als hart empfundenen Cockpitkissen ein Lager baut und den Sternenhimmel genießt.
Palermo ist eine tolle Stadt mit unterschiedlichen Einflüssen von Byzanz bis zu Friedrich II. und vor allem einem entspannten, sizilianisch-bunten Straßenleben.
Viel Kultur war natürlich auch viel anstrengend und wir waren ganz froh, die Stadt wieder verlassen und nach einer entspannten Segelstrecke eine Bucht ansteuern zu können. Tagsüber war diese gefüllt von ca. 150 Schlauchbooten mit italienischen Familien, die offensichtlich viel Freude an der Nähe zu anderen Booten haben. Nachdem uns die Policia-Sheriffs auf zwei Jet-Skis von unserem Außenplatz vertrieben hat (zu nah am Ufer), ankerten wir auch mittendrin. Nach ein paar Versuchen gelang es uns, nicht mit dem Heck gegen den Segler zu schwojen und mit dem Bug immerhin 2m an dem Schlauchboot vor uns vorbei zu schwingen… . Ich bin echt beeindruckt, wie entspannt die Italiener dabei sind. Versuche ich mir vorzustellen, dass wir mit unserem 15t -Monster inmitten deutscher Motorboote ankern und dabei nur 2m Abstand waren würden, möchte ich mir das Gezeter nicht vorstellen. Hier sagt keiner etwas und zum Sonnenuntergang hatten wir die Bucht für uns allen.
Oh ja, auch wir können lustig sein! Wir ihr seht, scheuen wir uns auch nicht ganz zu eurer Belustigung völlig verunglückte Sprünge zu veröffentlichen!
Nachdem wir den folgenden Tag total entspannt begonnen und unseren Ankerplatz erst mittags verließen, kam tatsächlich etwas Wind auf. Und er kam achterlich! Dies war ein klarer Fall für den Parasailor, der bisher sein Dasein in der Backskiste fristete. Mit Philipp und Susanne hatten wir die ggf. notwendige Verstärkung, da uns das Ungetüm mit seinen 169m² Segelfläche doch noch gehörigen Respekt einflößt. Das Unterfangen begann mit einer größeren Logistikaktion, da das Segel aus der hinteren Backskiste nach vorn musste, wo erst einmal die Badeleiter sowie 8 große Fender umgelagert werden mussten. Dazu lauter zusätzliche Schoten und Blöcke, auf jeden Fall stand ich schon einmal komplett im Schweiß bevor auch nur der erste Zipfel des Segels zum Vorschein kam… . Aber dann: Lenny und ich auf dem Vorschiff, Caro am Steuer, Philipp, Susanne und Enno an den Schoten. Erst muss das Segel aus dem Segelsack mit einem sogenannten Bergeschlauch am Spinnakerfall nach oben gezogen werden, dann die Schoten an den Schothörnern angeschlagen werden, bevor der Bergeschlauch nach oben gezogen wird und sich das Segel im Idealfall in seiner ganzen Pracht entfaltet. In der ersten Runde liefen noch einige Leinen nicht gut, in der 2. Runde waren diese zwar ok aber das Segel schlackerte ziemlich hinter dem Großsegel. Erst nachdem wir dieses eingeholt hatten konnten wir diesen Anblick genießen:
Wenn er dann steht, ist es wirklich entspanntes Segeln. Wir hatten 4-5 Bft und schwebten mit 8kn dahin, auch der Autopilot kam damit gut zurecht. Vielleicht wird uns dieses Segel ja tatsächlich mit den Passatwinden über den Atlantik tragen.
Nach diesem unerwartet aktionsreichen Segeltag fanden wir eine tolle Ankerbucht, in der der Anker sicher zwischen Felsen hängt. Wir beschlossen, uns durch die Frage, wie wir ihn da wieder rausbekommen nicht den Spaß am Sonnenuntergang nehmen zu lassen.
Toller Bericht
Schöne Straßenbilder sowie gelungene Bildserie vom Sprung ins Meer ( 28 Grad ? )
Der Parasailor ist schon beeindruckend!!
weiterhin viel Spaß
Wann kann man Euch wieder auf dem Schiff-Radar verfolgen?
LG aus Haldorf
Lieber Manfred,
AIS geht hoffentlich wieder in tunis, dann ist auch wieder Tracking möglich.
Heute starten wir von Marsala nach Gammarth bei Tunis.
…das sieht alles äußerst dufte aus, der Neidfaktor steigt, hahahaha!
Reminder für die Jungs: nicht nur ins Wasser hüpfen, ich will ordentliche Klimmzüge sehen, Ihr Kapeiken!
Viel Spaß und herzliche Grüße aus der Heimat…
für ordentliche Klimmzüge brauchen wir ordentliche Anleitung! Bis dahin elegante Wasseraprünge 🙂
….dafür braucht es kein Brevier, Martin: einfach irgendwo hochziehen, wird schon klappen!
Und beim Springen ins Wasser, ist das wichtigste die Körperspannung, damit Ihr kontrolliert fliegen könnt und keine Bauch-, Rücken- oder irgendwelche Klatscher macht. Vor allem beim Kopfsprüngen aus größeren Höhen müssen die Hände ineinander „verkeilt“ sein, damit es Euch nicht die Arme auseinander reißt! Ihr macht das schon…
Grüße aus Babelsberg