Endlich wieder andere Kinder👌

Wir sind jetzt nach einer zwei tages Überfahrt in la Heladura angekommen. Und hier sind viele nette andere Kinder. Denn der Ort ist ein Treffpunkt für Worldschooler(Worldschooler sind Kinder die nicht zur Schule gehen sondern mit ihren Eltern oder im Internet lernen).Und ich habe bereits viele neue nette Kinder kennengelernt.😁

Fast-Forward!

Hola und danke für euer Feedback! Marc hat damit das Stichwort für den nächsten Beitrag gegeben: Fast Forward war eindeutig das Motto unserer Überfahrt von Samstag auf Sonntag! Nach der Ruhepause in Cartagena suchten wir nun den richtigen Slot, um nach La Herradura kurz vo Málaga aufzubrechen. Entweder Sonntag, wo wenig Wind angesagt war, der dazu aus unterschiedlichen Richtungen kommen sollte oder Samstag, wo Windfinder kräftigen Nordwind mit Böen bis zu 40kn angesagt hatte. Nachdem wir uns mit unseren irischen Stegnachbarn ausgetauscht hatten, hatte ich eine neue Wind-App und nur noch eine Vorhersage von max. 30kn. So also planten wir den Aufbruch für Samstag früh und bezahlten die Marina am Vorabend damit wir ganz früh loskommen. Nachts brach plötzlich die Hölle über uns hinein und ein Gewitter hämmerte mit dicken Hagelkörnern auf das Boot ein. Ihr könnt euch vorstellen, was das für ein Sound war. Das war schon um 05.30h, ein Start wie geplant um 6.00h viel damit aus.

Um 9.00h machten wir uns dann nach dem Gewitter auf den Weg und fuhren nur mit Genua aus der Bucht. So ging es mit 15-20kn achterlichem Wind in Richtung Cap Tinoso, wo dann ein Cap-Effekt einsetzte. Ein Kap Effekt entsteht, wenn Wind sich an einem Cap staut und dadurch eine Beschleunigung erfährt…. huiii, plötzlich waren wir bei 32kn Wind und wir refften unsere Genua erst auf 2/3, dann auf 1/2. Das war eine gute Idee, denn der Windmesser zeigte dann in Böen 40kn und in der absoluten Spitze 44kn (immerhin gute 8 Bft) an. Das Boot ließ sich noch immer gut steuern, die kleine Genua trieb uns mit ca. 8kn voran und Caro steuerte uns sicher um das Kap. Es hatte sich gerade wieder etwas beruhigt, als die Iren uns per Funk riefen „It´s a little windy out there, but if you go out in the bay it is much calmer….“. Die Iren waren vor uns los und hatten gesehen, dass wir versuchten, dicht unter Land zu bleiben. Ich denke, dass sie auch ein leicht schlechtes Gewissen hatten, da ich ja von der 40kn Vorhersage erzählt hatte und sie dem widersprochen hatten… . Auf jeden Fall war das ein netter Hinweis, wir fuhren wieder quer in die offene Bucht und der Wind ging erheblich zurück. Wir hatten gerade noch 12-15kn, so dass wir Genua und Groß komplett setzten. Das lief herrlich und das Boot fuhr auch noch super, als der Wind wieder bei 25kn (6 Bft) war. So lange der Wind von hinten kommt ist das alles kein Problem. Als wir dann zum reffen in den Wind fuhren fühlten wir die ganze Kraft dieser 6 Windstärken. Inzwischen schon recht geübt holten Enno, Lennard und ich das Groß ein und fuhren wieder nur mit Genua gen Süden. Auch das Ausbaumen mit unserem Spinnakerbaum, der um die 12kg wiegt und ein ziemliches Teil ist, ging dank Lennards Einspringen im richtigen Moment gut. Und so fuhren wir dann – Fast-Forward! Die Wellen bauten sich weiter auf, um so weiter wir aus der Bucht kamen und bei ca. 2,5m Welle segelten / surften wir bei Wind zwischen 22 und 30kn Wind unseren Geschwindigkeitsrekorden entgegen. Erst waren die 9kn dran, dann 10kn, dann 11kn (Fahrt über Grund) und das All-Time high erreichte Caro später mit 11,9kn. Das war wohl eher surfen als segeln aber es ging rasant voran und fühlte sich super an. So oder so ähnlich stellen wir uns Passatsegeln auf dem Atlantik vor und unser kleiner Test verlief schon einmal gut.

Hurra, es regnet!

Nicht das wir unter die Farmer gegangen wären oder uns das Trinkwasser ausginge, wenn wir ganz ehrlich sind, denken wir auch nicht über die regionalen Bauern nach, die sich bestimmt über den Regen freuen. Es ist vielmehr die Zwangspause. Nach 2 Monaten unterwegs habe ich noch nicht zu einem wirklich entspanntem Modus gefunden. Entweder sind es Treffpunkte in der Zukunft oder Wetterfenster, zumindest habe ich ein innerliches weiter-weiter noch nicht wirklich abgelegt. So kam uns dann die Wetterlage gerade recht – wir müssen bleiben! Ich hatte zwar kurzfristig gedacht, dass wir doch noch heute fahren sollten (es gab eine Lücke zwischen Gewittern und Starkwindzonen) aber eigentlich sind wir alle noch nicht so weit. Es ist schön, einfach mal ein paar Tage in einem Hafen zu hängen,: man kann einfach mit einem Schritt an Land, es gibt eine Dusche, es gibt 220V und Supermarkt, Bootsbedarfsladen und Tapas-Bars sind nicht weit! Ich merke an unserem Erholungsbedürfnis, dass das Segeln auch anstrengend ist: In den Nachtfahrten schlafen wir nicht viel und man ist einfach immer in Bewegung, nicht in Ruhe.

Auf der Fahrt von Mallorca hierher nach Cartagena (ca. 200nm) hatten wir eine weiter Premiere: Wir sind unser Drachensegel durch die Nacht gefahren. Drachensegel = neuer Name für den Parasailor, der ja gar nicht von der Firma Istec ist und daher auch nicht Parasailor heißt. Da das Segel einen eingebauten Kite = Drachen hat finde ich, dass Drachensegel der richtige Name ist. Zumindest hatten wir den Drachen dank Lennies genialer Leinenführung früh am Start und er zog uns mit 5-8kn voran. Gehalten von in Summe 6 Leinen stand er gut und war auch dankbar gegenüber Böen und drehendem Wind. Warum also nicht über Nacht fahren?

Das Drachensegel vor Mallorca

Der Drachen hat uns durch die Nacht getragen aber es war deutlich anders als die anderen Nachtfahrten: Ich habe versucht Höhe zu laufen, damit Lennard und Caro danach entspannt zwischen Ibiza und Formentera durchsegeln können. Dabei habe ich die Grenzen ziemlich ausgereizt und erfahren, dass es einen Punkt gibt, an dem das Segel eigentlich nicht mehr manövrierbar ist. Danach drehte der Wind und Caro und Lennard hatten das Problem, dass sie zu viel Höhe hatten und ohne Halse nicht durch die Inseln gekommen wären. Sie haben sich dann dafür entschieden südlich an Formentera vorbei zu fahren, was eindeutig die richtige Entscheidung war. Statt Hörspielhören unter dem Sternenhimmel war aber richtig Segeln mit unserem 169m² Drachen gefragt. Ich glaube jede(r) war froh, als die Schicht vorüber war.

In der Folgenacht schlief der Wind ein und die Welt war wieder in Ordnung: Motorsegeln unter dem Sternenhimmel gekrönt von einem wunderschönen Sonnenaufgang.

Noch ein Sonnenaufgang

Ihr könnt also sicher verstehen, warum uns eine paar Tage Pause gut tuen. Ich freue mich auch total, jetzt am spanischen Festland zu sein! Andalusien ist das wahre Spanien für mich, auch wenn Cartagena ganz anders ist, als die Städte Andalusiens, die ich von früheren Reisen kenne. Ich war als 19-jähriger in Malaga, um Spanisch zu lernen und habe dann praktisch 30 Jahre nicht gesprochen. Jetzt freue ich mich, wenn Worte wiederkommen und wenn die Spanier meine holprigen Sprachversuche würdigen. Wir essen tolle Tapas, trinken Rioja und bestaunen die unerwarteten Jugendstileinflüsse in der Architektur.

Vor der Abreise… geplant war als Ziel Alicante

Cartagena, spanisches Festland

Wir sind seit Dienstag hier und haben gestern Abend abgestimmt, noch bis Sonntag zu bleiben. Wieder gibt es Argumente für das Weitersegeln wie die Großwetterlage, bevorstehender Besuch auf den Kanaren und ein Zusammentreffen mit anderen Jugendlichen der Clon Lara Schule, alles Selbstlerner. Doch die Stadt ist toll und jede/r von uns will etwas Zeit, um sich treiben zu lassen und auszuruhen.

So liege ich gerade sehr gemütlich in meiner Kajüte und genieße das schlechte Wetter. Im Hintergrund höre ich Enno, Lenni und Martin am Boot basteln und über mir dicke Regentropfen aufs Deck prasseln.

Cartagena als ein wichtiger Marinestützpunkt hat ein entsprechendes Museum mit dem allerersten U-Boot der Welt mit Torpedos und ein weiteres, welches die lange Geschichte der Stadt präsentiert. Wir sind den Ruinen der Phönizier, Karthager, Römer etc. auch schon in Karthago begegnet und ich kann mir jetzt besser vorstellen, wie die Völker sich ausgebreitet haben.

Die Stadt ist sehr cool, die Leute unaufgeregt und der Städtebau ist spannend, kontrastreich. Große Teile der Stadt sind dem Verfall nahe, doch alte Fassaden werden mühsam erhalten und im Straßenraum durch Graffitis belebt.

Stimmungswechsel

Auch in Spanien spüren wir den Wechsel der Jahreszeiten. Das Wasser ist noch warm und auch die Luft ist angenehm mild, doch über uns türmen sich dunkle Wolkenberge – Bettenburgen der Ostküste Mallorcas und bergiges Hinterland sind verhangen.

Wir haben vormittags die Bucht von Cala Canyamel verlassen, nicht ohne die großartige Kalksteinhöhle Cueva d’Arte besichtigt zu haben und wollen uns auf die Überfahrt zum spanischen Festland vorbereiten: tanken, einkaufen, kochen und backen.

Auf der Suche nach einer geeigneten Bucht für die Vorbereitungen werde ich um einige Segelerfahrungen reicher. Die Bucht ist mit ca 50 m extrem eng, dazu gibt es seitliche Strömung und nur 1m unter dem Kiel. Ankern ist nur mit Landleinen möglich, die Enno und Martin erfolgreich über einen vorhanden Poller werfen. Ich muss dafür mit heruntergelassener Badeplattform und 1500 Umdrehungen in den Anker fahren. Lenni gibt langsam Kette nach und die steinige Uferkante kommt mir dabei unangenehm nahe und mein Vertrauen in den Anker wird auf die Probe gestellt. Das Manöver klappt, doch eine entspannte Übernachtung kann ich mir in dieser Enge dann doch nicht vorstellen. Wir fahren also wieder raus. Dafür fahre ich wieder in Richtung Anker und dampfe danach in die Heckleine, um mit dem Bug in Richtung Ausgang zu drehen, doch wir drehen nicht genug und die andere Uferseite kommt mir bedrohlich nah, das Bugstrahlruder setzt für meinen Geschmack zu spät ein und meine Hände zittern wiederholt. Dummerweise hat sich die Landleine verklemmt und muss gefühlvoll mit mal mehr mal weniger Gas gelöst werden damit sie nicht das Bug noch weiter rumzieht.

Puuh – geschafft! Doch so Aktionen zerren an meinen Nerven und machen mir wieder bewusst, dass die Leo mit ihren 13 Tonnen so gar nicht mehr mit der Hand gehalten werden kann. (Leider gibt es von der Situation kein cooles Videos). Wir fahren dann noch zwei Buchten weiter in die Cala Cran! Eine wunderbare Bucht zum Schwimmen, Entspannen, Nachbereiten der Manöver und zum Vorbereiten auf den nächsten Schlag.

Für die Überfahrt werdenTortilla de Patata, Nudelsalat, selbstgebackenes Brot, Kuchen und Lasagne bereitet.

Wenn es frisch sein soll…

Wir freuen uns schon auf einen längeren Landgang, einen Hafen mit Dusche und Wlan.

Zeitgeschenke, Überfahrt Tunesien – Menorca

Ich beginne extremst ausgeruht meine Wache. Ein wunderbares Geburtstagsgeschenk! Es fühlt sich alles ganz leicht an, mein Körper zeigt keine Widerstände gegen das Aufstehen. Lenni hat mir 15 x eine Stunde Schlaf geschenkt❣ Und so sitze ich hier und grinse …

Der Flachwasseralarm schlägt an und in meiner Vorstellung sehe ich Großfisch unter dem Boot. Das Mittelmeer ist hier immerhin 2.000 m tief. Die Sonne ist gerade aufgegangen, die Luft ist noch angenehm kühl.

Die ersten 1000 Seemeilen

Im Zusammenhang mit unserer Reise werde ich immer wieder nach der gewonnenen Freiheit gefragt. Ich denke, sie wurde uns nicht geschenkt. Aber wie fühlt sie sich an? Glück scheint mir vertrauter zu sein. Es stellt sich hormonell, körperchemisch ein. Aber Freiheit? Der Wachdienst schenkt mir zumindest jetzt die Möglichkeit darüber nachzudenken.

Bedeutet Freiheit von allen Verpflichtungen befreit zu sein? Oder was? Habe ich mich nicht immer frei gefühlt? Als Kind sagte ich: „Ich will, was ich will.“ Später war ich mir da nicht mehr so sicher.

Freiheit hat für mich etwas mit Unabhängigkeit und Selbstbestimmung zu tun. Und ja, hier mit Familie an Bord zu sein, hat sehr viel damit zu tun, aber mindestens genauso wichtig war das Loslassen von all den geliebten Umgebungen, Gewohnheiten und Beziehungen.

Der Hauptgewinn hier an Bord, ist Zeit füreinander und gemeinsames Erleben. Und Zeit zu haben für das, was gerade ist, fühlt sich am ehesten nach Freiheit an. Frei vom Alltag. Der oft zu vollgepackt, meine Bedürfnisse untergräbt.

Der Alltag an Bord – ohne Spül- und Waschmaschine, mit den Fragen des Einkaufs und der Müllentsorgung, der Reglementierung an Wasser und Strom, dazu meistens ohne Internet hat wenig Komfort im üblichen Sinn. Ich sage jetzt nicht, dass weniger Komfort unabhängiger macht, aber ich habe die gewohnte Struktur verlassen und durch das Ungewohnte wieder mehr Spielräume. Ich habe die Freiheit mich hier im Bordalltag zu verlieren oder aber auf Entdeckungsreise zu gehen und/oder etwas für mich zu tun. An jedem Tag bestimme ich, wie ich die Zeit nutze. Das ist für mich ungewohnt viel Freiheit für selbstbestimmtes Tun oder Nixtun.

Sun-Downer and Sisters of Mercy

(geshrieben in der Nacht vom 31.08. zu 01.09.) Wir nähern uns Menorca, noch 60nm und eine Nacht, dann werden wir dort sein. Das war dann bisher die längste Fahrt an einem Stück, bis jetzt 300nm, in Summe 360nm, 3,5 Tage, 3 Nächte.

Das Wetter hat uns vor der Abfahrt beschäftigt und erwies sich als ziemlich unberechenbar. Wir hatten uns einen Slot nach einer Gewitterfront und vor der zu erwartenden Mistrallage ausgesucht. Losgehen sollte es mit Westwind, der dann später auf Nord drehe sollte. Was wir hatten war leichter Ostwind, der auf Süd drehte und dann weitgehend einschlief. Entsprechend viel fuhren wir unter Motor, mal mit Segelunterstützung, mal ohne.

Flaute zwischen Tunesien und Sardinien

Nach der ersten Nacht warteten wir dann auf den Nordwind, der dann mit 12h Verspätung kam, als wir Sardinien südlich passiert hatten. Was auch kam, waren ständige Wetterwarnungen via UKW vom sardischen Wetterdienst, der Gewitter im sardischen Meer vorhersagte. Sardinien lag nun 3h hinter uns, da tauchte das Gewitter vor uns auf. Ich mache mir keine großen Sorgen in Bezug auf Wind und Welle, Gewitter allerdings machen mich etwas nervös. In unseren Vorbereitungskursen hatte es so einige Diskussionen über Blitzschlag an Bord gegeben, die teilweise in Seemarnssgarn bis hin zum ominösen Kugelblitz ausgeartet waren. Nun hat tatsächlich der Blitz in die Leonardo vor unserer Ankunft eingeschlagen und seid dem machen mir Gewitter einfach ein ungutes Gefühl. Nach einigem Überlegen und intensivem Abhören der UKW Wetterangaben, habe ich mich für langsame Fahrt voraus, Kurs Nordwest entschieden. Das Gewitter sollte nach Süden aus der Sardischen See in den Sardischen Kanal gezogen sein und es war ein gutes Stück westliche von uns.

Sonnenuntergang hinter potenziellen Gewitterwolken

Das funktionierte dann auch gut, das Gewitter war am Horizont zu sehen aber bis auf etwas Regen haben wir nichts davon abbekommen. Statt dessen kam etwas Wind, so dass wir die Nacht und den ganzen folgenden Tag über entspannt nach Westen segeln konnten. Das Boot fuhr dank unseres Autopiloten weitgehend allein während wir abwechselnd schliefen, Karten spielten, aßen und den Tag mit einem Sun-Downer und Tänzchen auf dem Vordeck beendeten. Das ist die absolute Ausnahme, normalerweise fahren wir strikt alkoholfrei aber das war einfach zu verlockend. Mit Blick zurück über das Heck des Schiffes sahen wir dann, dass sich das nächste Gewitter näherte. Diesmal gab es keine Funkwarnungen der Italiener mehr, wir waren außer deren Reichweite und noch nicht in der der Spanier, über Handyempfang brauchen wir nicht sprechen. Also blieb die Beobachtung und die Einschätzung war ähnlich wie am Vorabend: Das Gewitter zieht südwärts. Nur waren wir diesmal westlich des Gewitters und daher sah die Strategie anders aus: Bei Vollzeug + Motor flogen wir mit 8kn Nordwestlich, mit lautem Sound von Sisters of Mercy flohen wir vor den Blitzen. Das ist ein bisschen aufregend und fühlte sich einfach geil an! Caro und Lennard bereiten sich schlafend auf ihre Nachtschicht vor, Enno und ich halten die Stellung und sehen abgefahrene Blitze am Horizont, die uns aber nicht kriegen! Wilde Wolkenformationen werden in orange-gelben Blitzen sichtbar – Hammer. Leider erfolglos, das ganze zu filmen, glücklicherweise zu weit weg.

Inzwischen ist der Wind wieder eingeschlafen, das Gewitter am Horizont verschwunden und ich schreibe unter Sternenhimmel – in Word, was ich dann später bei Empfang kopieren werde.

Der erste Test über mehrere Tage scheint bisher gut gelaufen zu sein. Zugegebenermaßen keine Referenzbedingungen für den Atlantik mit kaum Welle und wenig Wind zudem mit genug Diesel um einfach den Motor anzuschmeißen, wenns Not tut. Aber das Leben an Bord geht gut, wir kommen in einen Rhythmus und sind nicht nur ständig müde.

Kleiner Nachtrag: Wir sind gut in Menorca angekommen, wo wir entspannt in einer Bucht bei Maó (Mahon) liegen!

Bleiben oder Segel setzen?

Die Stadt Tunis und die Umgebung Sidibou Said, La Marsa und Karthago sind vielseitig und dabei sehr entspannt. Mal abgesehen von den Hunden der Stadt, die mir mit ihrem Geheul den Schlaf rauben.

So möchte ein Teil der Crew bleiben und wir schauen stundenlang auf windy, eine nützliche App für Wettervorhersagen, um unsere Möglichkeiten auszuloten. Doch das Wetter ist und bleibt unbeständig mit möglicherweise starkem Mistral Ende der Woche. So beschließen wir, mit zum Teil schwerem Herzen, morgen zu fahren.

Es regnet und wir kochen und backen, um die nächsten Tage gut versorgt zu sein. Vielleicht werden es diesmal 3 Tage und Nächte, die wir am Stück segeln. Ich bin deswegen schon aufgeregt.

Martins Bruder und Familie kommen noch zu einem Abschiedsbier an Bord.

Wir fahren mit vielen neuen Eindrücken weiter, auch weil Tunesien sich schon ganz schön weit weg von zu Hause anfühlt. Auch wir wurden hier als Fremde wahrgenommen und gern im Hintergrund auf diversen Selfies mit abgelichtet. Wobei sie vielleicht noch lieber ein Fotoshooting mit unserem Boot ohne uns gehabt hätten.

Frisch Verlobte

La Marsa

Am Bahnhof von Sibibou Said

La Marsa, am Sonntag ein autofreies entspanntes Küstenstädtchen: hier ein paar Eindrücke vom Strand.