Der Lockdown hat uns soviel soziale Aktivität, Party und Gruppengefühl beschert, wie nicht zuvor auf dieser Reise und auch zuhause seit langer Zeit nicht mehr. Die Erwachsenen haben viel gefeiert, die Teenager haben eigentlich durchgehend getanzt oder im Wasser gespielt, es war einfach großartig. Ich kann zumindest für mich sagen, dass der Lock-Down erforderlich war für einen echten Slow-Down. Wir konnten nicht weiter, wir konnten nichts erkunden, wir konnten keine weiteren Schritte planen. Und wenn man nichts machen kann, muss man auch nichts machen. Alle waren mehr im hier und jetzt, weniger bei dem was kommen möge. Es kehrte eine große Ruhe ein und prägte unsere eingeschlossene Gemeinschaft.
Nun sind so ziemlich alle weg: Moonfleet mit seinen drei Jungs, Recipe mit den drei Mädchen und Wildest Dreams mit Isabell. Alle sind in Richtung USA unterwegs, wo sie entweder nach Hause wollen oder ihr Boot aus dem Hurricane-Gürtel bringen müssen. Bei uns bleibt eine gewisse Katerstimmung, plötzlich sind wir wieder nur wir vier. Jede(r) hat so seine Art damit umzugehen. Enno konzentriert sich aufs Skateboardfahren, um wieder an etwas zu trainieren, Lennard feiert das Datenvolumen mit Youtube ab und Caro und ich beschäftigen uns mit dem Bootsverkauf bzw. der weiteren Planung. Das fühlt sich nicht so aufregend an, wie die Zeit davor aber zumindest was die Planung anbetrifft kommen wir schrittweise weiter. Oder besser gesagt, wir drehen uns im Kreis und werden dabei schlauer und kommen so auch voran. Im Moment beschäftigen wir uns mit drei Fragen: Wie bzw. wo verkaufen wir das Boot? Wo lagern wir das Boot über die Hurricane-Saison? Wie kommen wir nach hause? Nachdem sich herausgestellt hat, dass British Airways zwar von Antigua nach Berlin fliegt aber wir dafür in London den Flughafen wechseln müssen während in London eine 14-tägige Quarantäne befolgt werden muss, haben wir noch einmal Martinique in Betracht gezogen. Dort liegen befreundete Segler, es gibt günstige Flüge über Paris, es gibt weniger Hurricanes, viele gute Gründe sprechen dafür. Da wir das Boot aber gern an Nordamerikaner verkaufen wollen und diese nicht nach Martinique fliegen (es gibt praktisch keine Flüge aus den USA nach Martinique), wollen wir nun doch in Antigua bleiben. Hier in English Harbour hat sich schon Admiral Nelson vor den Hurricanes versteckt und mit Chris haben wir auch jemanden gefunden, der sich um das Boot kümmert. Bleibt der Flug: Entweder schaffen die Engländer ihre Quarantäne wieder ab oder wir versuchen von hier nach Guadelopue zu fliegen und von dort nach Paris und Berlin. Irgendwie wird das schon klappen.
Wie ihr seht, holt uns so langsam die letzte Phase unserer Reise ein. Es fühlt sich alles nach Heimreise an, obwohl wir noch 6 Wochen haben. 6 Wochen klingt ganz wenig, in normalen Urlaubskontingenten gesprochen ist das natürlich ganz schön viel. Wir werden wieder zu den Kitesurf-Spots aufbrechen und wahrscheinlich noch einmal um Antigua cruisen. Andere Inseln zu besuchen ist nicht ganz einfach, da auf den meisten eine Quarantäne eingehalten werden muss und wir dann ja auch bei der Rückkehr nach Antigua neu einreisen und ggf. ebenfalls eine Quarantäne einhalten müssen. Also bleiben wir voraussichtlich hier. Einzig, wenn noch vor der Hurricane-Saison ein Käufer auftaucht, könnten sich die Pläne ändern. Es gibt ggf. einen Interessenten in St. Lucia, an dem Ort, wo wir vor inzwischen 5 ½ Monaten Land erblickt haben. Das wäre bestimmt auch eine spannende Variante, diese Reise zu beenden. Ich bin mir sicher, dass sich unser dann wahrscheinlich 4. Besuch in St. Lucia wieder ganz anders anfühlen wird als die vorherigen.
Inzwischen freuen wir uns auch alle wieder auf zuhause. Wir nehmen uns vor, etwas von der Partystimmung unseres Lockdowns mitzunehmen und das Leben in Berlin zu genießen. Ich muss mir überlegen, wie es beruflich weitergeht, wozu mir ständig neue und sich widersprechende Ideen kommen. Wahrscheinlich wird es nichts davon, ich genieße zumindest die Freiheit, neue oder auch erprobte Wege gehen zu können.
Guten Tag, liebe Crew,
eine schöne Stimmung – „Ganz entspannt im hier und jetzt“ – eine fröhliche Geschichte und ganz tolle Bilder!
Ich habe schon auf den nächsten Bericht gewartet!
Zur Lektüre zu Pfingsten ein E-Book
„Young Rebels – 25 Jugendliche, die die Welt verändern!“.
Das ist doch eine gute Idee für Lennard und Enno, wenn sie wieder hier sind.
Bitte probiert es gleich aus, damit irgendwelche SW- oder Formatprobleme überwunden werden können.
Ich habe es als Datei
Young_Rebels.epu
auf meinem Schreibtisch und öffne es dann mit Bücher/Books – alles auf dem MAC.
Alles Gute für Euch vier
bis bald
der Schwiegervater, Vater, Opa
Peter
Hallo CELM
Schöner Bericht über Eure derzeitige Situation. Haben mit großem Interesse ( nach längerer Pause ) den Blog gelesen. Dafür, das Ihr jetzt so langsam die nächsten Schritte durchspielen
müßt, seid Ihr nicht zu beneiden, Übrigens die Bilder sind toll und eine lang anhaltende gute Erinnerung für jeden Einzelnen von Euch.
Also eine erfolgreiche Planung ( bei den vielen Unbekannte)
LG aus Haldorf Extra Gruß an Lennard und Enno !!!!!