Wieder auf dem Weg

Aus diesem Grund beschäftigen wir uns seit ein paar Tagen wieder mehr mit dem Wetter (wir verfolgen ebenso das Wetter daheim und hoffen, alle sitzen bei Sturm gemütlich mit einem Glas Wein auf dem Sofa). Da wir nordwärts fahren sind Welle, Wind und die Antillenströmung nicht unbedingt unterstützend. Deshalb wollen wir mit kurzen Schlägen erst mal wieder nach Martinique. Ein kurzer Zwischenstopp auf Canouan bringt uns wieder frisches Wasser und Gemüse.

Canuan
Wasserschiff, 1EC/Gallon

Beim Einkaufen erzählt mir der einheimische Farmer, dass ihre Regierung es nicht wünscht, dass sie eigenen Käse produzieren und es deshalb nur üblen überteuerten Presscheddar aus NEUSEELAND gibt und keinen leckeren Ziegenkäse von heimischen Tieren. Nach ein paar Kochversuchen genießen wir jetzt immer wieder Kochbananen und Yamwurzel. Alles Frische kommt von St.Vincent, heimisch ist auch eine leckere Pfeffersauce ‚Bopsy‘, Butter aus UK, Hühnerbrust aus USA, Dosenfutter aus aller Welt …


Auf dem Weg nach Bequia hören wir auf einmal ein helles ‚Pling‘. Drähte der Diagonalwante sind gerissen. Wir holen das Groß komplett ein und fahren mit 3/4 Genua und Motor nach Bequia. Nachdem ein Rigger die Wante abgenommen hat, sieht es ganz so aus als würden wir hier keinen adäquaten Ersatz bekommen. Daraufhin durchforstet ‚Wildest Dreams‘ sein Ersatzteillager, doch leider passt die gefundene Wante nicht. Verschiedene Telefonate lassen uns auf passenden Ersatz in Martinique hoffen. Also erst mal weiter nach St. Vincent. Mittlerweile kennen sich unsere Familien ziemlich gut, sodass Enno heute bei ‚Wildest Dreams‘ mit fährt und wir viele gemeinsame Stunden verbringen.

Ihr lieben Geburtstagskinder!
Leider ist es uns meistens nicht möglich auf Geburtstage von euch adäquat zu reagieren, wenn wir sie nicht sowieso wieder vergessen haben sollten… (ihr kennt uns ja 😉 An dieser Stelle also einen dicken Geburtstagskuss an Stephan, Kira, Mayra, Olli, Fred, Martin, Burkhard und Heidrun.

MAYREAU, GRENADINEN

Wir liegen nun vor der Westküste von Mayreau in Saline Bay. Ein kleines Dorf am Hang mit einem traumhaften Strand. (bislang beste Verhältnisse für Yoga).

und links

Der Wind pfeift gerade mit über 25 Knoten und in den Böen noch mal 10 Kn mehr über uns hinweg und soll in den kommenden Tagen noch auffrischen. Das verursacht nachts am Anker schauerliche Geräusche, sodass ich heute morgen etwas verkatert bin.
Wir werden hier ein paar Tage ‚abwettern‘, schade nur, dass mein momentanes Angebot an Lesestoff gerade etwas dürftig ist. Nur noch ungelesen Sachbücher über Seemannschaft, Seewetter, Storm tactics usw. Bleibt mir noch Lennis phantastische Lektüre.
Wir vertreiben uns ansonsten die Zeit mit spielen, Wäsche waschen, Hängematte ausliegen, Haare schneiden, Volleyball spielen und natürlich essen…

Ennos Video kann ich noch durch farbenfrohe Standbilder ergänzen.

Und ja, Mayreau ist nicht mehr ganz so ärmlich wie Union Island. Vielleicht, weil hier in der Saison große Luxusliner ihre Touristen ausschütten.

PS: high five an Lina.

Ein weiterer entspannter Urlaubstag

Wir liegen noch immer hinter Fregate Island, einer kleinen Insel, die er größeren Insel Union Island vorgelagert ist und die eine herrlich ruhige Bucht bildet. Die Kitesurfer lieben es, da die meisten Teile der Insel flach genug sind, um den Wind durchzulassen, nicht aber die Welle. Dadurch liegen wir also in einer ruhigen Bucht mit türkisfarbendem Wasser, auf dem Kiter aller Könnenstufen für Unterhaltung sorgen.

Landzunge als Wellenbrecher

Caro und ich haben ein neues Fleckchen für unsere morgendliche Yoga-Session gefunden und nach einem späten Frühstück bin ich tatsächlich in der Hängematte gelandet! Ich glaube das letzte Mal habe ich in Trogir darin gelegen… . Das ist bestimmt übertrieben aber ein so entspanntes Urlaubsgefühl wie im Moment hatten wir selten. Mittags kamen Lara und Max vom Katamaran Rivendell vorbei, da die Eltern nach Clifton mussten, um den versehentlich beschädigten Kühlschrank zu reparieren. Das Reparieren zieht sich übrigens bei allen Booten durch, alle sind immer dabei irgendetwas zu besorgen, zu reparieren oder reparieren zu lassen. Anyway, wir reparieren gerade nichts und machen uns stattdessen auf, mit den vier Kindern den Strand etwas zu säubern. Mit Mülltüten bewaffnet ziehen wir los und innerhalb weniger Minuten haben wir diese mit allerlei Plastikmüll gefüllt. Wir bringen sie in eine schon gut gefüllte Mülltonne im Ort Ashton und fühlen uns gut. Wir haben tatsächlich einmal etwas Gutes getan!

Zur Belohnung fährt die Kinderschar fleißig Wakeboard und verballert dabei ordentlich 2-takt-Gemisch. Das kann man hier an der Tankstelle direkt zapfen, wie früher im Osten! Auf jeden Fall haben sie viel Spaß und Enno und Lara gelingt es tatsächlich, mit einem Wasserstart auf das Kite-Board von Anja, Laras Mama, zu kommen. Wir brettern dabei mit ca 30km/h über das Wasser und unser 9,8 PS Motor gibt wirklich alles. Abends dann Spiele der Kinder auf der Leonardo während sich die Eltern auf Rivendell treffen, um das Remake von Starsky & Hutch auf deren Bordfernseher zu schauen. Ein echter Urlaubstag!

Heute habe ich mich auch zum ersten Mal ans Wakeboarden herangetraut und erstaunt festgestellt, dass es doch nicht so schwer ist, wie ich immer dachte.
Nachmittags sind dann die Kinder vom Nachbarboot rübergekommen und wir haben den Tag damit verbracht, jedem genug Wakeboardversuche zu geben.
Ich bin dabei abwechselnd Wakeboard oder Dinghi gefahren, da Papa und ich die einzigen Dinghifahrer waren.
Am Abend haben uns die Nachbarn noch auf einen großen Berg Pfannkuchen eingeladen und wir haben uns gut die Zeit vertrieben.
Am Ende ist leider noch der Kühlschrank von denen kaputt gegangen und im Gegensatz zu uns haben sie keinen Ersatzkühlschrank.
Alles in allem war es trotzdem ein schöner Tag für mich und ich werde auf jeden Fall das Wakeboarden weiterverfolgen.

Ashton, Union Island

Der Ort besteht aus vier bebauten Straßen, 4 Einkaufsläden, drei leeren Bars und mindestens 4 Kirchen unterschiedlichen Glaubens.
Die gelassene Atmosphäre ist freundlich, ruhig bis träge.

Unsere frischen Vorräte an Obst, Gemüse und Fleisch sind aufgebraucht und beim gestrigen Einkaufsbummel haben wir noch nichts Dergleichen im Dorf ausfindig machen können.
Überhaupt sind auch Süßigkeiten Mangelware, sodass wir abends voller Freude und Spannung das letzte Toffifee als Gewinn unserer Canasta Runde ausgeschrieben haben. Es wurde dann leider brüderlich geteilt.

Martin hat gleich mit Will (ein Franzose, der den deutschen Namen Wilhelm trägt) seine nächste Kite-Stunde und schiebt noch fleißig Kohlenhydrate in Form von Müsli in sich rein.
Für Yoga am Strand ist jetzt keine Zeit, dafür gibt es eine Runde aktives Atmen, worüber sich Enno köstlich amüsieren kann.


Um mir die Zeit zu vertreiben und unsere Vorräte aufzubessern, spaziere ich in das 3 km entfernte Clifton. Ich habe mich dort mit Lenni verabredet, der in einer schnellen Gleitfahrt über das Meer mit dem Dinghi kurz nach mir eintrifft. Aufgrund eines Missverständnisses tragen wir jeder 2 Gasflaschen durch ganz Clifton und noch einen Berg hinauf, bis uns jemand aufklärt, dass wir in die ganz andere Richtung müssen. Puuh – es ist heiß und ich beschließe mit etwas schlechtem Gewissen Lenni alleine zurückgehen zu lassen, und dass ich den Rückweg antrete. Lenni zeigt sich heldenhaft und spaziert, jetzt mit 4 Gasflaschen bestückt, den Weg allein zurück.

Wieder in Ashton angekommen, überlege ich, ob ich auf Lenni am Steg warten soll, entschließe mich aber, aufgrund der Hitze, ein anderes Boot nach einem Dinghylift zu fragen. Gute Entscheidung – Lennis Besorgungen in Clifton dauern doch länger…
Während wir auf ihn warten, fragen wir uns, ob wohl alles gut geht und wir nicht leichtsinnig entschieden haben, Lenni alleine fahren zu lassen. Wir fragen also, für den Fall aller Fälle, schon die ‚Rivendells‘ an, ob wir einen Lift bzw ihr Dinghy bekommen.
1 1/2 Stunden später rast Lenni heran. Kein Grund zur Sorge – einfach loslassen 😉

Er erzählt, dass ein junger Mann sehr hilfsbereit ihn zum Gasmann, zur Bank, zum Telefonshop und dem Internetcafé führte. Ganz schön nett!
Und nächstes Mal sollte er die Einkäufe übernehmen (!), hat er doch die Flasche Cola für ’nur‘ 7 EC (ca. 2,30 €) bekommen, anstatt für 16 EC, also umgerechnet 5,30 €.

Kitesurfen in Unien Island.

Ich hatte heute meine zweite Kitesurfstunde. Und es macht echt extrem Spaß. Am ersten Tag war ich total aufgeregt, denn es war mein erstes Mal Kitesurfen. Wir wurden morgens, von Will (unser Kitesurflehrer) abgeholt und sind zum Kitesurfstrand gefahren. Er hat mir erstmal beigebracht, wie man den Kite lenkt und oben hält. Dann sind wir ins Wasser Gegangen und haben angefangen Bodydraging zu machen.(Bodydraging ist wenn man sich vom Kite durchs Wasser ziehen lässt.) Er hat mir dann auch direkt einfach, dass Board zu geworfen und ich habe probiert los zu fahren. Dann ist leider der Wind eingeschlafen. Und wir haben die Stunde abgebrochen. Aber dafür haben wir am nächsten Tag, fünf Stunden gemacht 2 von mir und 3 von Papa. Es hat echt Spaß gemacht, und wir auch schon am ersten Tag die ersten steh Versuche. Aber danach waren wir echt hungrig und müde. Zum Glück hatte Mama auch schon Essen vorbereitet. Am nächsten Tag hatte dann nur ich drei Stunden. Und Papa hatte ein Tag Pause. Und in den drei Stunden habe ich mega viel dazu gelernt. Ich konnte auf der linken Seite, dann schon fast immer aufstehen und fahren. Aber auf der rechten Seite ist es noch holprig. Und ich habe es fast immer geschafft meinen Kite wieder aus dem Wasser zu holen.Am nächsten Tag hatte Papa, dann seine drei Stunden und ich hatte ein Tag Pause. Und jetzt in einer Stunde bin ich wieder dran😋.

Meine erste fahrt auf Kamera.

Hang loose!

Fregate Island, Kitesurf-Paradies

Nachdem kaum 15 Jahre seid meinem letzten Kitesurf-Anfängerkurs vergangen sind, haben Enno und ich beschlossen, diesem Sport eine neue Chance zu geben! Union Island gilt als eines der besten Kitesurf-Spots der Karibik und das erscheint uns als ein geeignetes Terrain für unsere Versuche. Nachdem wir alle Kitesurf-Schulen begutachtet haben, haben wir uns für Will entschieden. Will ist ein Franzose, der auf einem Boot lebt und die Kurse als Ein-Mann-Show anbietet. Das macht ihn deutlich günstiger als die anderen Anbieter und uns erschien mehr Zeit zum Üben wichtiger als ein Helm mit Intercom-Anlage. Enno hat bereits gestern losgelegt und sich in einer ersten Stunde vom Kite durchs Wasser ziehen lassen. Heute dann Enno und ich und siehe da: Nach ein paar Stunden mit Will, der unermüdlich unsere im Wasser versenkten Kites wieder an den Himmel gebracht hat, ist es uns tatsächlich gelungen: Enno und ich sind auf dem Brett, vom Drachen gezogen, gefahren! Juhuu, was ein Spaß! Wenn es mal klappt, ist es toll. Von den Stunden davor spreche ich jetzt mal nicht. Spaß gemacht hat es auf jeden Fall und nichts ist schöner, wenn man nach 5h auf dem Wasser von Essenensduft auf dem Boot begrüßt wird! Bilder werden wie immer nachgereicht, ich hoffe, die GoPro hat etwas brauchbares aufgenommen :-).

Morgenstimmung in Clifton Bay