Diesen Beitrag hatte ich am 30.12. geschrieben aber aus verschiedenen Gründen nicht hochgeladen. Dies hole ich hiermit nach:
30.12. und so langsam sind wir da!
So langsam beginnen wir, die Karibik zu genießen! Nachdem wir anfänglich sehr damit beschäftigt waren, irgendetwas zu reparieren, zu kaufen oder vorzubereiten haben wir uns irgendwann vorgenommen, einen Gang runter zu schalten. Es kann ja eigentlich nicht sein, dass wir inmitten von 30° warmen Wasser unter Sonnenschein und Palmen in Buchten liegen und uns dabei gestresst fühlen… . Die tolle Kulisse und das gute Wetter bringen noch keine Entspannung an sich irgendwie haben uns ja immer selbst im Gepäck… . Das Runterkommen ging schrittweise. Nach dem anstrengenden Le Marin sind wir in Richtung Fort de France, wobei wir in einer sehr schönen Bucht geankert haben. In Fort de France dann noch etwas Aufregung, da tatsächlich auch in Martinique der öffentliche Nachverkehr streikte. Da zudem Hauptsaison war es gar nicht einfach, ein Auto zu mieten, was wir brauchten, um Enno abzuholen. Das hat dann alles gut geklappt und Enno war wieder bei uns! Das war toll, wir waren wieder komplett! Ich glaube, auch Enno war froh wieder bei uns zu sein. Natürlich war er erst einmal stolz, allein von Paris nach Martinique geflogen zu sein! Und Paris Orly ist nicht Tegel! Und dann 9h ganz allein! Er hat es super gemeistert und kam um ca. 10cm gewachsen in Fort de France an. Am nächsten Tag war Weihnachten, ein guter Termin, um endlich den Lüfter für den Motorraum wieder zum Laufen zu bekommen. Mit Hilfe des Autos und zwei sehr urigen Werkstätten, die noch Kohlebürsten feilen und einbauen können läuft der Lüfter tatsächlich wieder. Danke auch an die Unterstützung von Manfred, der in Berlin Kohlebürsten aufgetrieben hat.
Weihnachten haben wir dann zu viert auf dem Boot verbracht mit selbstgebautem Weihnachtsbaum und einer Art Raclett, unserem klassischen Weihnachtsessen. Enno hat tatsächlich Weihnachtsstimmung und viele tolle Geschenke mitgebracht, wir hier waren da irgendwie weit weg.
Am 25. Sind wir dann in eine Bucht umgezogen, die angeblich von Schildkröten besucht wird und, siehe da, es gab sie wirklich. Große, mittlere, kleine Wasserschildkröten schwimmen gemütlich durch die Bucht und fressen das Seegras. Gut erkennbar an meist ein oder zwei Schnorchlern, die sich das Ganze von oben anschauen. Caro und ich haben unsere Yoga-Praxis wieder aufgenommen und uns dafür ein schönes Fleckchen Strand gesucht. So langsam kommen wir der Entspannung näher! Dazu habe wir die Wildest Dreams wiedergetroffen, ein amerikanisches Boot, mit dem wir seid Tanger in Kontakt sind. Es fühlt sich gut an, Freunde zu treffen und sich gegenseitig die Anstrengungen der Überfahrt zu erzählen.
Nach ein paar weiteren Tagen in schönen Buchten brechen wir heute wieder nach Fort de France auf, wo wir morgen auf eine tolle Sylvesterparty in den Straßen und am Strand hoffen.
Ich stelle wieder einmal fest, dass Glücklichsein auch eine Entscheidung ist. Es geht uns deutlich besser seid wir uns vorgenommen haben, uns auf uns und das Entspannen zu konzentrieren und potenzielle Problembaustellen nicht dominant werden zu lassen. Es werden dadurch nicht weniger aber sie verlieren an Bedeutung. Das ist sicher alles leicht gesagt, wenn man in der Sonne durch die Karibik segelt aber ich für meinen Teil sehe da Parallelen für mein Leben in Deutschland. Auch da geht es mir prinzipiell gut und vielleicht gelingt es mir auch dort, die Probleme nicht mein Lebensgefühl dominieren zu lassen.
Anyway, hier klappt es auf jeden Fall zunehmend besser und auch Enno hat wieder eine gute Portion Urlaubsgefühl mitgebracht. So langsam, rückt die Überfahrt in den Hintergrund und deren Anstrengung verschwindet aus unseren Knochen.